Thursday, July 18, 2024

Ottorino Respighi

(Bologna 9.7.1879 - Rom 18.4.1936)



Als Schüler von Martucci in Bologna wurde er 1900 Erster Geiger am Petersburger Theater, wo er einige Zeit bei Rimski-Korsakov studieren konnte und seine Fähigkeiten 1902 bei Bruch in Berlin perfektionierte. Anschließend trat er als Geiger dem Mugellini-Quintett bei und lebte von 1908 bis 1909 erneut in Berlin. Ab 1913 war er Kompositionslehrer am Konservatorium S. Cecilia in Rom, das er von 1924 bis 1925 leitete und sich anschließend ausschließlich seiner kompositorischen Tätigkeit widmete.

Respighis Vorbilder waren zunächst klassisch, doch bald spürte er den Einfluss der französischen Impressionisten (Debussy), Rimski-Korsakow und R. Strauss, dem größten Vertreter der deutschen Spätromantik: Von diesen Musikern erlernte er die souveräne Technik der Instrumentierung, eine Vorliebe für Die Farbe, die während der gesamten Produktion charakteristisch bleibt. Der Kontakt mit diesen Strömungen der europäischen Musik ermöglichte ihm eine gewisse kulturelle Aktualisierung, doch bald verspürte er das Bedürfnis nach einer ständigen Verbindung mit der italienischen Tradition und den musikalischen Elementen unserer Populärkultur: So verringerte er seine Sensibilität und neigte so zum Naturalismus und nicht immer getragen von einem selbstbewussten Geschmack, einem typisch italienischen Thema, mal populär und spezifisch römisch, mal aus der Vergangenheit der Instrumentalmusik. Interessant ist auch Respighis Neigung zum liturgischen Gesang: In vielen seiner Kompositionen verwendet er Elemente aus dem altes christliches Lied, das modale Harmonien hervorbringt, die gleichzeitig streng und einzigartig sind, und ist in dieser Hinsicht entfernt mit seinem zeitgenössischen Pizzetti vergleichbar. Im Gegensatz zu diesen gab er jedoch sein Bestes in der symphonischen Produktion. Er ist außerdem Autor von neun Theaterwerken (darunter Belfagor von 1923 und La Fiamma von 1934), einigen Balletten sowie Kammer-, Gesangs- und Klaviermusik. Er gab auch eine Transkription von Monteverdis Orfeo heraus.


Buntglasfenster der Kirche. Vier Impressionen für Orchester S. 150 (1927)

Es ist ein symphonisches Fresko von großer Breite und bemerkenswertem instrumentalem Engagement, und auch wenn es nicht die Frische der Pinien oder der Brunnen Roms aufweist, bleibt es eine persönliche Komposition, in der sich eine brillante und kluge Technik mit intensiver Lyrik und Klarheit vermischt formale Konzeption.

Der Musiker ließ sich von vier „Buntglasfenstern“ inspirieren, die verschiedene religiöse Episoden darstellen: „Die Flucht nach Ägypten“ („Sehr langsam“) beginnt, inspiriert von der bekannten Episode im Leben von Gesti; dann kommt „S. Michele Arcangelo“ („Allegro impetuoso“), ein Stück von großer beschreibender Kraft, das den Kampf des Heiligen mit dem Drachen symbolisiert, während das dritte Stück „Il mattutino di Santa Chiara“ („Lento“) ist; Am Ende der Partitur erklingt „S. Gregorio Magno“ („Lento-Moderato“), eine feierliche Hymne der Freude an den Herrn, inspiriert von der Gestalt des großen Pontifex. Beachten Sie in der Musik die Verwendung antiker liturgischer Modi, die die Atmosphäre einer alten Kirche hervorrufen sollen, die von den vier grandiosen Fenstern dominiert wird.