Musik, hermetische Poesie und orientalische Philosophien
Interview
mit Claudio Spinosa
von
Maria Teresa De Donato
Liebe Freunde, hallo und willkommen
zurück!
Heute setze ich die Reihe
von Interviews fort, in denen ich Freunde und Kollegen, Autoren und Künstler
verschiedener Art sowie Persönlichkeiten, die in verschiedenen Bereichen
arbeiten und von denen ich denke, dass Sie sie interessieren könnten,
vorgestellt habe – und weiterhin tun werde.
Heute ist Claudio
Spinosa, Klasse 74, aus Sulmona hier bei uns, ebenfalls ein eher eklektischer
Charakter, sehr aktiv im kulturellen Bereich.
Claudio engagiert sich in
vielen Aktivitäten, aber wie immer lasse ich ihn von sich erzählen.
MTDD: Hallo
Claudio und willkommen zu meinem Blog und meiner virtuellen u. kulturellen Salon.
Es ist mir eine Freude, Dich
als meinen Gast zu haben.
CS:
Gerne, danke für die Einladung.
MTDD: Claudio, warum
stellst Du Dich unseren Lesern nicht erst einmal vor, erzählst uns ein wenig
über Dich, Dein Studium, Deine Arbeit und was Du sonst noch mit uns allen
teilen möchtest?
CS:
Mein Berufsleben wie auch meine Ausbildung kann man als ganz normal bezeichnen:
Abitur mit unvollendetem Studium und abhängiger Arbeit.
MTDD:
Aus Deiner Biografie geht hervor, dass Du Dich seit vielen Jahren mit Musik
beschäftigen und diese verlassen hast, um 2005 Dein poetisches Abenteuer zu
beginnen.
Warum diese Wahl?
CS:
Es war keine begründete Entscheidung, sondern eher eine zufällige. Ich hatte
eine Musikband, die sich aus privaten und beruflichen Gründen auflöst und die
Wege auseinandergehen.
MTDD: Deine
erste Veröffentlichung hat einen ziemlich faszinierenden Titel: “Meine Pflicht
zu sein” …
Wie und warum bist Du zu
diesem Titel gekommen?
CS:
Der Titel ist eine klare Anspielung auf den armenischen Mystiker George
Ivanovich Gurdjieff, den ich damals viel gelesen habe.
Meine persönliche Pflicht
könnte man übersetzen als die Pflicht jedes bewussten Menschen, die
Verantwortung für seine eigene Existenz auf sich zu nehmen.
MTDD:
Ich weiß, dass Du Dich mit japanischem Haiku und orientalischen Philosophien
beschäftigst und seit Jahren Yoga praktizierst.
Woraus sind diese Leidenschaften
entstanden?
CS:
Der Osten hat mich schon immer angezogen, und das hat mich dazu gebracht, mich
dafür zu interessieren und viele Bücher darüber zu lesen. Vor allem Zen war
immer ein Fixpunkt in meiner nicht-forschenden Forschung. Die Begegnung mit
Haiku war fast selbstverständlich. Kurzes Gedicht, das von Meister M. Basho zum
Leben erweckt wurde und in dem Unmittelbarkeit und Einfachheit der Komposition
von grundlegender Bedeutung sind. Der Bezug zur Natur, das sogenannte Kigo, ist
ein charakteristisches Element der Komposition, die in nur drei Zeilen auf
insgesamt 17 Silben (in japanischen Lauten) zum Ausdruck kommt.
MTDD:
Eine Deiner Veröffentlichungen trägt den Titel “Quore”, eine Sammlung, die als “hermetisch”
bezeichnet wurde und die den Leser zu einer sorgfältigen, introspektiven, “alchemistischen”
Untersuchung auffordert – um Deine Worte zu gebrauchen.
Warum wolltest Du diese
Art von Gedicht machen und was ist das Ziel, das Du Dich damit gesetzt hast?
CS:
Wie Du richtig gesagt hast, ist die Introspektion genau das Schlüsselelement,
das den Leser zum Nachdenken, Analysieren und Selbsterforschen anregen soll.
MTDD:
Zwischen weltlicher Arbeit und literarischen Produktionen findet man auch Zeit
für viele andere Dinge. Du hast zum Beispiel einen eigenen YouTube-Kanal, auf
dem Du aufstrebende Autoren interviewst, und Du definierst Dich auch als “Poet
und Performer”. Ich habe unter anderem gelesen, dass Du in L’Aquila auch am
Theater gearbeitet hast.
Möchtest Du uns etwas
über diese Aktivitäten erzählen?
CS:
Ich betreibe einen kleinen Kulturraum namens “Il Settimo Tramonto” (der siebte
Sonnenuntergang), wo ich Autoren interviewe, die ein Buch oder eine Aktivität
vorstellen oder einfach über sich selbst sprechen möchten. Ich bin auch Mitglied
bei der Compagnia dei poeti dell’Aquila (Gesellschaft der Dichter von
L'Aquila), die sich aus einer großen Anzahl von Dichtern zusammensetzt, deren Aktivitäten
von öffentlichen Lesungen bis hin zu Buchpräsentationen reichen.
MTDD: Hast du Pläne für
die Zukunft, die Du vorwegnehmen möchtest?
CS:
Auf jeden Fall weitere Gedichtbände veröffentlichen.
MTDD: Gibt es noch andere
Informationen, die Du mit unserem Publikum teilen möchtest?
CS:
Lesen Sie, aber tauchen Sie vor allem in die Welt der Poesie ein. Dies erlaubt
uns, unseren verborgensten Teil zu spüren.
MTDD: Falls unsere Leser Dich
kontaktieren möchten, wie werden sie das tun?
CS:
YouTube-Kanal:
https://youtube.com/channel/UCWKJKnnx_R6mDCcCR9Zf9UQ
FB-Seite
https://www.facebook.com/paginautore/
MTDD:
Danke Claudio für die Teilnahme an diesem Interview. Ich hoffe, Dich in Zukunft
wieder als Gast zu haben.
CS:
Sehr gerne. Danke schön.