Tuesday, February 1, 2022

Musik, hermetische Poesie und orientalische Philosophien - Interview mit Claudio Spinosa - von Maria Teresa De Donato

 Musik, hermetische Poesie und orientalische Philosophien

Interview mit Claudio Spinosa

von Maria Teresa De Donato

 



Liebe Freunde, hallo und willkommen zurück!

Heute setze ich die Reihe von Interviews fort, in denen ich Freunde und Kollegen, Autoren und Künstler verschiedener Art sowie Persönlichkeiten, die in verschiedenen Bereichen arbeiten und von denen ich denke, dass Sie sie interessieren könnten, vorgestellt habe – und weiterhin tun werde.

Heute ist Claudio Spinosa, Klasse 74, aus Sulmona hier bei uns, ebenfalls ein eher eklektischer Charakter, sehr aktiv im kulturellen Bereich.

Claudio engagiert sich in vielen Aktivitäten, aber wie immer lasse ich ihn von sich erzählen.

 

MTDD: Hallo Claudio und willkommen zu meinem Blog und meiner virtuellen u.  kulturellen Salon.

Es ist mir eine Freude, Dich als meinen Gast zu haben.

CS: Gerne, danke für die Einladung.

 

MTDD: Claudio, warum stellst Du Dich unseren Lesern nicht erst einmal vor, erzählst uns ein wenig über Dich, Dein Studium, Deine Arbeit und was Du sonst noch mit uns allen teilen möchtest?

CS: Mein Berufsleben wie auch meine Ausbildung kann man als ganz normal bezeichnen: Abitur mit unvollendetem Studium und abhängiger Arbeit.

 

MTDD: Aus Deiner Biografie geht hervor, dass Du Dich seit vielen Jahren mit Musik beschäftigen und diese verlassen hast, um 2005 Dein poetisches Abenteuer zu beginnen.

Warum diese Wahl?

CS: Es war keine begründete Entscheidung, sondern eher eine zufällige. Ich hatte eine Musikband, die sich aus privaten und beruflichen Gründen auflöst und die Wege auseinandergehen.

 

MTDD: Deine erste Veröffentlichung hat einen ziemlich faszinierenden Titel: “Meine Pflicht zu sein” …

Wie und warum bist Du zu diesem Titel gekommen?

CS: Der Titel ist eine klare Anspielung auf den armenischen Mystiker George Ivanovich Gurdjieff, den ich damals viel gelesen habe.

Meine persönliche Pflicht könnte man übersetzen als die Pflicht jedes bewussten Menschen, die Verantwortung für seine eigene Existenz auf sich zu nehmen.

 

MTDD: Ich weiß, dass Du Dich mit japanischem Haiku und orientalischen Philosophien beschäftigst und seit Jahren Yoga praktizierst.

Woraus sind diese Leidenschaften entstanden?

CS: Der Osten hat mich schon immer angezogen, und das hat mich dazu gebracht, mich dafür zu interessieren und viele Bücher darüber zu lesen. Vor allem Zen war immer ein Fixpunkt in meiner nicht-forschenden Forschung. Die Begegnung mit Haiku war fast selbstverständlich. Kurzes Gedicht, das von Meister M. Basho zum Leben erweckt wurde und in dem Unmittelbarkeit und Einfachheit der Komposition von grundlegender Bedeutung sind. Der Bezug zur Natur, das sogenannte Kigo, ist ein charakteristisches Element der Komposition, die in nur drei Zeilen auf insgesamt 17 Silben (in japanischen Lauten) zum Ausdruck kommt.

 

MTDD: Eine Deiner Veröffentlichungen trägt den Titel “Quore”, eine Sammlung, die als “hermetisch” bezeichnet wurde und die den Leser zu einer sorgfältigen, introspektiven, “alchemistischen” Untersuchung auffordert – um Deine Worte zu gebrauchen.

Warum wolltest Du diese Art von Gedicht machen und was ist das Ziel, das Du Dich damit gesetzt hast?

CS: Wie Du richtig gesagt hast, ist die Introspektion genau das Schlüsselelement, das den Leser zum Nachdenken, Analysieren und Selbsterforschen anregen soll.

 

MTDD: Zwischen weltlicher Arbeit und literarischen Produktionen findet man auch Zeit für viele andere Dinge. Du hast zum Beispiel einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem Du aufstrebende Autoren interviewst, und Du definierst Dich auch als “Poet und Performer”. Ich habe unter anderem gelesen, dass Du in L’Aquila auch am Theater gearbeitet hast.

Möchtest Du uns etwas über diese Aktivitäten erzählen?

CS: Ich betreibe einen kleinen Kulturraum namens “Il Settimo Tramonto” (der siebte Sonnenuntergang), wo ich Autoren interviewe, die ein Buch oder eine Aktivität vorstellen oder einfach über sich selbst sprechen möchten. Ich bin auch Mitglied bei der Compagnia dei poeti dell’Aquila (Gesellschaft der Dichter von L'Aquila), die sich aus einer großen Anzahl von Dichtern zusammensetzt, deren Aktivitäten von öffentlichen Lesungen bis hin zu Buchpräsentationen reichen.

 

MTDD: Hast du Pläne für die Zukunft, die Du vorwegnehmen möchtest?

CS: Auf jeden Fall weitere Gedichtbände veröffentlichen.

 

MTDD: Gibt es noch andere Informationen, die Du mit unserem Publikum teilen möchtest?

CS: Lesen Sie, aber tauchen Sie vor allem in die Welt der Poesie ein. Dies erlaubt uns, unseren verborgensten Teil zu spüren.

 

MTDD: Falls unsere Leser Dich kontaktieren möchten, wie werden sie das tun?

CS: YouTube-Kanal:

https://youtube.com/channel/UCWKJKnnx_R6mDCcCR9Zf9UQ

FB-Seite

https://www.facebook.com/paginautore/

 

MTDD: Danke Claudio für die Teilnahme an diesem Interview. Ich hoffe, Dich in Zukunft wieder als Gast zu haben.

CS: Sehr gerne. Danke schön.