Dr.
Maria Teresa De Donato
Traditionelle
Heilpraktikerin, Homöopathin, Lebensstrategin, Autorin
Die Welt der Träume
Interview
mit Dr. Rosa Genovese
Schauspielerin, Autorin
und Theaterdirektorin. Dr. in Klinischer Psychologie
Die Welt der Träume hat seit ihrem Erscheinen
auf der Erde die Existenz des Menschen charakterisiert. Über die Jahrtausende
sind die Interpretationen über die Natur, die Bedeutung und Nützlichkeit der
Träume mehrere gewesen. Von den ältesten Zivilisationen, die bestanden haben,
einschließlich der babylonischen, der jüdischen, der griechischen, der
römischen, bis zu den modernen und zeitgenössischen, hat jede über den Traum
ihre Meinung geäußert, und den als eine Darstellung des wirklichen Lebens, als
Sprache der aus dem Körper während des Schlafes befreit Seele, als Inspiration
und Botschaft von Gott oder einem anderen geistigen Wesen oder als Symbol
unserer irrationalen Leidenschaften gesehen.
Trotz der tiefen Skepsis von Cicero, nach wem
Träume keinen Wert haben und deshalb auch keine Überlegung wert sein
würden, nehmen wir unsere Freiheit anderer Meinung zu sein, und weisen wir
ihnen eine Bedeutung zu, von der wir möglicherweise die ganze Ausmaß noch nicht
verstanden haben.
Deshalb möchten wir heute mit Rosa Genovese,
Doktor der klinischen Psychologie, darüber reden.
T: Danke, Rosa, dass du
die Einladung akzeptiert hast,
heute mit uns zu sein.
R:
Ich danke dir, Maria Teresa, um mir die Gelegenheit zu geben, über diesem
interessanten und wichtigen Thema zu reden. Wie du sagst, begleitet der Traum
den Menschen von seinen Ursprüngen. Übrigens ist die Menschheit immer vom Geheimnis
fasziniert gewesen und trotz wissenschaftliche Studien geben uns einige
präziseren Antworten dazu, was im Gehirn passiert, der Traum bleibt teilweise
immer noch in einem Geheimnis gehüllt.
Natürlich
gibt es für dasselbe Phänomen mehrere Reaktionen und Interpretationen.
T: Rosa, wie wir in der
Einleitung aufgeführt haben, gibt es über den Traum viele Ansichten - von seiner
völligen Unbrauchbarkeit bis zur Prophezeiung von den Göttern inspiriert, und
zum maximalen Ausdruck des Intellekts oder unseres
Unterbewusstseins, wie wir später die Möglichkeit
haben werden, dieses Thema zu vertiefen.
Persönlich
als Naturopatin mit einer ganzheitlichen Sicht auf das Leben und auf die
Gesundheit, denke ich, dass Themen im Zusammenhang mit Träumen kennen und
vertiefen und zur gleichen Zeit sie in der korrektesten Weise die möglich ist,
ihre symbolischen Bedeutung zu interpretieren, uns helfen kann, die noch
offenen Fragen auf einer emotionalen Ebene zu identifizieren, die in den Tiefen
unseres Unterbewusstseins gehalten sind. Auf diese Weise können wir den
Menschen helfen, ihrer Symbole und Bedeutungen sich bewusst zu werden,
überhaupt wenn es um wiederkehrende Träume kommt, und während der Wachzeiten
und in einer bewussten Art und Weise, an der Beseitigung der Probleme zu
arbeiten, die zu ihnen geführt haben. Dies kann erreicht werden, wenn wir
unseren Klienten/Patienten helfen, eine neue Wahrnehmung der Realität zu
entwickeln, und folglich eine neue Art der Annäherung und Interaktion mit ihr
zu haben.
Als Doktorin in Klinischer
Psychologie was ist deine persönliche Meinung zu diesem Thema? Findest du,
dass, im Rahmen der analytischen Therapie, die Intepretation von Träumen
absolut wesentlich ist? Und wenn ja, wie so?
R.
Im Kontext der psychoanalytischen Therapie ist die Traumanalyse ein Grundmoment
nach der Selbsterkenntnis des Subjekts, das Hilfe benötigt. Die Interpretation
muss jedoch in die Beziehung zwischen Analytiker und Kunde/Patient eingefügt
werden. Ich betone die Wichtigkeit der therapeutischen Beziehung, weil sie
nicht von einer Interpretation der analytischen Dynamik hier und jetzt
ausgeschlossen werden kann. Sonst würden wir in die naive Vorstellung
verfallen, dass Träume eine statische, feste Interpretation haben. Um den
Unterschied zwischen der Trauminterpretation innerhalb einer therapeutischen
Beziehung und der statischen Interpretation zu verstehen, müssen wir über
Menschen nachdenken, die den Träumen bedeutungsvolle Bedeutungen geben, indem
wir sie mit Zahlen vergleichen und sie dann auf das Los spielen. Das ist zum
Beispiel was in Italien häufig, überhaupt in den südlichen Regionen und
insbesondere in der Stadt Neapel passiert. Man muss auch sagen, dass
Psychotherapien unterschiedlichen theoretischen Ansätzen folgen und dass es
mehrere Möglichkeiten gibt, den Träumen Bedeutung zu geben und sie zu
interpretieren. Es stimmt auch in der Therapie, dass die Träume im
psychoanalytischen Bereich einen Hauptplatz haben. Freud betrachtete Träume als
den Zugang zum Unbewussten. Heute halten es jedoch nicht alle Psychotherapien
für entscheidend, die Unfähigkeit bewusst zu machen, um die Lösung der
psychischen Probleme des Patienten zu erreichen. Wenn wir von
psychoanalytischer Interpretation sprechen, müssen wir an eine Traumbedeutung
denken, die aus der subjektiven Geschichte des Patienten hervorgeht, und die an
der therapeutischen Beziehung des Hier und Jetzt als Pfad der Selbsterkenntnis
beteiligt ist. Dies kann nicht ignoriert werden. Man sollte auch hinzugefügt
werden, dass dieselbe Psychoanalyse in verschiedenen Orientierungen
unterschiedlich funktioniert. Die Freudsche Einstellung unterscheidet sich von
der des Jungschen zum Beispiel. Aber die Beziehung zwischen dem
Analytiker/Patienten und der therapeutischen Allianz, die notwendigerweise
auftaucht, ist der gemeinsame Nenner aller Arten von psychologischen Therapien,
auf dem Weg der Interpretation und, so zu sagen, der Reintepretation der Träume
und der Erfahrungen, der tatsächlich
der
Weg zur Heilung ist.
T: In seinem Buch Die vergessene Sprache argumentiert
Erich Fromm, ein berühmter deutscher Psychologe und Soziologe, dass "in
symbolischer Sprache, innere Erfahrungen, Gefühle und Gedanken als sinnliche
Erfahrungen, Ereignisse der Außenwelt ausgedrückt werden". Bist du mit
dieser Aussage einig?
R:
Ja, vielleicht könnte ich auch. In der Tat leben wir oft unsere Träume als etwas,
das uns passiert und nicht als etwas, das uns tief gehört und das wir selbst
hervorbringen. Wir behandeln es als etwas, das verstanden, studiert, analysiert
und interpretiert werden muss. Übrigens ist der Traum ein Ausdruck unserer
sogenannten stummen Gehirnhälfte, die sich bei den meisten Menschen in der
rechten Hemisphäre befindet. Die linke Hemisphäre ist diejenige, auf der die
Sprache basiert, und ist bei den meisten Menschen die analytische Hemisphäre,
obwohl es Ausnahmen gibt. Die rechte Hemisphäre ist diejene der Kreativität,
der Intuition, der ganzheitlichen Sicht der Welt. Die linke Hemisphäre
zusammenbricht und analysiert die Erfahrung im Detail. Die rechte Hemisphäre
durch den Traum schickt uns Nachrichten mit ihrem kommunikativen Modus, der ein
Modus ist, der durch das Symbol ausgedrückt wird. Darum können wir es als etwas
empfinden, das uns passiert und nicht, dass wir uns selbst produzieren.
T: Immer noch in Bezug
auf Träume und wenn wir betrachten, dass sowohl westliche als auch östliche Zivilisationen
Mythen und Träume als bedeutungsvolle Äußerungen des Intellekts gesehen haben,
und die Tatsache sie nicht zu verstehen als eine Form des Analphabetismus,
stellt Fromm sich auch eine andere Frage: „ Ist es wichtig, wenn wir wach sind,
diese Sprache zu verstehen?"
Was ist deine Meinung darüber und wie würdest du diese Frage
beantworten?
R:
Ich denke, dass es wichtig ist, weil unser Gehirn aus zwei Teilen besteht: der
rechten Hemisphäre und der linken Hemisphäre, die unterschiedlich spezialisiert
sind und über Nervenfasern miteinander kommunizieren, von denen der wichtigste
der gefühllose Körper ist. Es ist also die selbe
physiologische Struktur des Gehirns, die uns antwortet: Es ist wichtig, dass
die beiden Hemisphären miteinander kommunizieren. Pathologien werden gebildet,
wenn wir nur eine Art der Informationsverarbeitung nutzen. Um uns vollständig
zu fühlen, müssen wir die analytische Methode und die ganzheitliche Mothode
miteinander integrieren. Der Traum passiert wann wir schlafen und um seine
Bedeutung zu verstehen, oder zumindest versuchen zu verstehen, wenn wir wach
sind, kann uns nur bereichern und in vielen Situationen des Lebens uns auch
helfen.
T: Wenn wir über Träume und ihre mögliche
Interpretation sprechen, tauchen zwei große Figuren auf: Freud und Jung. Die
Unterschiede zwischen den beiden sind vielfältig, aber in dem Versuch, so viel
wie möglich zu synthetisieren, können wir sagen, dass Freud Träume als die
Verwirklichung irrationaler Leidenschaften betrachtet, die wir während unserer
wachen Stunden verdrängen. Seiner Meinung nach hat der Mensch Impulse, Gefühle
und Begierden, die seine Handlungen motivieren, von denen er (der Mensch
selbst) jedoch nicht bewusst ist. Der Mensch würde daher von seinem
"Unbewussten" getrieben werden. Freud glaubt auch, dass diese
irrationalen Wünsche in unserer Kindheit Wurzeln schlagen; die im
Erwachsenenalter durch Träume wiederaufleben; und dass sie in Wirklichkeit das
Resultat von allgemein destruktiven und/oder inzestuösen sexuellen Impulsen sind
... Jung hingegen sagt, dass jeder Traum sowohl die Wünsche der Vergangenheit
als auch die Träume repräsentiert, die der Träumer für die Zukunft festlegt.
Mit seiner Theorie kommt Jung dazu, das Unbewußte als eine Entität zu
begreifen, die über eine eigene Intelligenz verfügt, deren Fähigkeit diejenige
des introspektiven Bewußtseins weit übersteigt. Diese beiden Visionen - und die
daraus folgenden Schulen des Denkens - werden fast immer als Antithese
zueinander präsentiert.
Anstatt sie in Opposition zu sehen und sich so
für das eine oder das andere entscheiden zu müssen, könnte die Wahrheit nicht
in der Mitte sein und daher beide einschließen?
R: Wir wissen, dass der Traum für Freud die Erfüllung eines Wunsches ist, der entfernt wurde; dass der Traum einen manifesten und einen latenten Inhalt hat; und dass
der [Psychologe-]Analytiker seine wahre Bedeutung im Unbewussten des Patienten leuchten muss, als er ein Detektiv wäre... Für Freud kann die Pathologie durch eine gegenwärtige Tatsache ausgelöst werden, trotz sie ihre Wurzeln in Kindheit und Sexualität hat, die sich in präzisen Phasen entwickelt. Zusätzlich wird der Traum durch Zensur deformiert, die immer unbewusst arbeitet, um Inhalte zu verbergen, die das Subjekt nicht akzeptieren kann. Bekannt ist der berühmte Ödipuskomplex, den Freud aus der griechischen Tragödie von Sofocle herleitet, wo Ödipus sich mit seiner Mutter paart, ohne zu wissen, dass er seine Mutter ist. Freud hat die Geschichte auf eine phantasmatische Ebene transponiert und von dieser Tragödie den folgenden Begriff extrapoliert: Das Kind erwünscht seine Mutter, aber dieses Verlangen wird vom Kind und dann vom Erwachsenen zensiert, weil dieser Gedanke unerträglich ist und auch weil es (das Kind) Angst vor seinem Vater hast. Angst, die dann die Schuld auslösen kann. Freuds Untersuchung findet daher hauptsächlich in der Kindheit des Subjekts und seiner Sexualität statt. Anschließend wird er auch die innewohnende Aggressivität im Menschen erforschen, die er ‘der Instinkt des Todes’ nannte. Freud entwickelte einen wesentlichen pessimistischen Gedanken über den Menschen und sein Schicksal. Freud betrachtete Jung zunächst als sein Lieblingsschüler, fast als ein Sohn, und sicher als sein geistiger Erben. Aber Jung hat irgendwann in seiner freundschaftlichen und professionellen Beziehung die Erwartung des Meisters gebrochen, um seine Theorie zu entwickeln, die meiner Meinung nach zwei grundlegende Aspekte eingeführt hat. Eine davon ist eine Vision des Menschen wie die eines lebenslangen Weges. Stattdessen beschäftigte sich Freud nur mit den frühen Lebensjahren des Patienten, in denen alles Seelenleben Gestalt annahm, weil alles in dieser Zeit für ihn geschah. Er hielt es für gesund, wer eine reife und heterosexuelle Sexualität erreichte. Jung führte stattdessen das Konzept der Erkennung ein. Dies ist ein Konzept, das sehr wichtig ist, weil es sich von einem vor-sexuell basierten theoretischen/psychologischen Plan zu einem weiteren, existenziellen Plan eines Mannes entwickelt, der für dein ganzes Leben versucht zu verstehen, wer er ist, er versucht sich selbrs zu identifizieren, das heißt in seiner Individualität und schöpferischen Einzigartigkeit und seinem Sein in der Welt zu entdecken: es sucht seinen Sinn, seinen Zweck. Und in dieser Art des Gedankens nimmt der Traum auch eine andere Bedeutung an als Freud meinte. Freud bezog sich auf das Leben des Subjekts, während Jung die Vision zu einem unbewussten Individuum erweitert. Jung führte ein zweites fundamentales Konzept zu dem des kollektiven Unbewussten ein, reifte eine spirituelle Vision des Lebens, in der die ganze Menschheit sich entwickelt, und der Traum des Individuums wird in eine Vision nicht nur ontogenetisch, das heißt von seiner einzigen persönlichen Entwicklung eingefügt, sondern sogar phylogenetisch. Es ist wie zu sagen, dass wir alle miteinander verbunden sind und dass Träume archetypische Aspekte annehmen können, die zum Subjekt und seinen Evolutionsstufen gehören, da es in den historischen Pfad der gesamten Menschheit eingefügt wird. Jetzt beantworte ich deine Frage, ob die beiden Theorien mit einander sich integrieren können. Ich glaube nicht, dass diese Integration möglich ist, weil die psychologische Theorie von Freud und die jene von Jung in vielen grundlegenden Aspekten anders sind, so dass Jung sich von dem Meister für die Ideen abwandte, die er miteinander unvereinbar sah. Es gibt freudianische, jungianische wie die adlerianischen psychoanalytischen Schulen, aber sie folgen verschiedenen theoretischen Ansätzen, die aus verschiedenen Therapien stammen; auch wenn derzeit die verschiedenen Psychoanalyse-Schulen nach Konfrontation suchen und offener als in der Vergangenheit für Dialoge sind, weil sie aktuelle Studien und jüngste Entdeckungen der Neurowissenschaften nicht ignorieren können. Im psychotherapeutischen und psychoanalytischen Bereich wurde jedoch immer mehr darauf hingewiesen, dass unterschiedliche theoretische Ansätze auch funktionieren können, weil sie alle eine gemeinsame Basis haben: die therapeutische Beziehung, die auf einer empathischen Beziehung beruht, und die therapeutische Allianz zwischen Analytiker und Patient irgendwie ein "Vertrag" abschließt, in dem beide sich verpflichten, zu einem gemeinsam vereinbarten Zweck.
T: Sehr interessant und danke, Rosa , für diese weiteren Einblicke. Apropos das
Unbewusste und die Rolle, die es in der Traumtätigkeit spielt, zitiert Freud
auch das Konzept der "Zensur", das wir bereits erwähnt haben. Hast du
mehr zu dem hinzuzufügen, was du bereits darüber gesagt hast, was es ist und wie
es funktioniert, aber vor allem könntest du, bitte, erklären, wie das Konzept
des "Zensors" zu dem der "Neurose" kommt?
R:
Zensor ist der moralische Teil, was Freud Über-Ich (oder Super-Ego) nannte, das heißt alle
introjizierten sozialen Normen. Wir wissen, dass Freud in drei Teile den
psychischen Apparat geteilt hat, Es, Ich und Über-Ich . Drei fundamental unbewusste
Instanzen, die außerhalb unseres Bewusstseins wirken. Das selbe Beispiel von
Ego verglich Freud es mit der Spitze eines Eisbergs. Das heißt, dass wir uns
nicht wirklich kennen, dass wir nicht Meister in unserem Heim sind, dass unser
psychischer Apparat fast ganz unbewusst ist und außerhalb unseres Bewusstseins
agiert. Nach Freud manifestiert sich die Neurose,
wann diese Instanzen in Konflikt
miteinander geraten: Es ist der erotische Schub, der Drang zum Leben ohne
Regeln, ist reine Lebensenergie ohne Hemmung; der Über-Ich ist derjenige, der
Grenzen auf der Basis sozialer Regeln setzt, die introjiziert warden; und Ich
muss zwischen diesen beiden entgegengesetzten Kräften vermitteln und genau
dann, wenn Ego/Ich diese unterschiedlichen Instanzen nicht kalibriert, entsteht
ein Ungleichgewicht und kann eine Neurose auftreten. Als konsequenz davon, ist
es klar, warum Freud den Traum als Weg zum Unbewussten betrachtete, weil der
Traum durch seine Bilder und Symbole in der Lage ist, Zensur zu umgehen und uns
mit unseren tieferen Instanzen in Verbindung zu bringen, die in seiner Theorie
oft inzestuöse sexuelle Wünsche, moralisch unannehmbar oder Fixierungen an
unreifen Stadien der sexuellen Entwicklung sind. Die sexuellen Stadien waren
für Freud die oralen, analen, phallischen und genitalen. Der gesunde Mensch
sollte die verschiedenen Stadien überwinden und ein reifes Genitale entwickeln.
Offensichtlich brauchen analytische Arbeit und Trauminterpretation einen
Experten, mit dem man sich beschäftigen kann, weil wir kaum in der Lage sind,
die Bedeutung des Traumes zu verstehen, der, um die Zensur umzugehen, sich verkleidet. Es ist ein bisschen wie ein Dieb, um den Wachen zu entgehen, als
eine harmlose alte Frau sich verkleidet. Aber das geschieht in uns, in dem
Sinne, dass wir sowohl Diebe die als alte Frauen vergleidet sind, als auch
Wächter. Offensichtlich schafft dies einen manchmal sehr schwierigen Konflikt,
der nach Freud die Neurose verursacht, das heißt Symptome und kreisförmiges
Denken, das sich wiederholt und keine alternativen Lösungen findet und dies zu
einer tiefen subjektiven Krankheit führt.
T: Was sind oder könnten im Traum die
Symbole einer latenten Neurose sein? Könntest du, bitte, einige Fälle aus
deiner persönlichen und beruflichen Erfahrung erwähnen?
R:
Heute reden wir nicht mehr so viel von Neurosen, wie in Freud’s Zeiten. Es geht
mehr um Unbehagen und Unbehagen kann sich mit Albträumen, Erstickungsgefahr, und/oder ruhelosen Schlaf
manifestieren. Es ist wichtig zu bemerken, dass Rem Schlaf, der der Schlaf ist
während wir träumen,
Rem bedeutet Rapid eye movement (schnelle Augenbewegung) und ist ganz
genau der Moment wann wir träumen. Nachtschlaf wird nach Zyklen durchgeführt,
die während der Nacht mehrere Male von Rem Schlaf und Non Rem Schlaf wiederholt
werden. Deshalb träumen wir alle oft über Nacht, auch wenn die Leute oft
denken, dass sie nicht träumen, oder so früh dass wir aufwachen, vergessen wir
schnell, wovon wir geträumt haben. Mitten in der Nacht nach einem Albtraum ganz
verschwitzt aufzuwachen, kann es uns sagen, dass etwas nicht stimmt.
Oftmals als Folge eines Traumas haben wir quälende Träume, die wiederholt
werden können. In diesen Fällen ist es jedoch wichtig, sich an einen
Spezialisten zu wenden, der uns helfen kann, uns besser zu fühlen.
Was
mich betrifft, beimesse ich dem Traum eine große Bedeutung und habe ich auf dem
Nachttisch neben meinem Bett ein Notizbuch mit einem Stift, so dass ich sobald
ich aufwache schreibe ich meine Träume auf, weil der Traum schnell
verschwinden kann
und die Gefahr besteht, wichtige
Details zu vergessen. Was meine berufliche Praxis angeht, du weißt, dass ich
als langjährige professionelle Schauspielerin gearbeitet habe, dann wird mein
Weg fortgesetzt mit dem Schreiben von Theatertexten und deren Inszenierung.
Darüber hinaus vertiefte ich nach der Geburt meiner Tochter die theatralische
Kinderlehre und entwickelte eine persönliche didaktische Methode, die im Text
herauskam: Pinocchio dei diritti (=Pinocchio
der Rechte), der die theatralische Praxis mit der Internationalen Konvention
über die Rechte des Kindes verbindet. Aber ich hatte noch einen unerfüllten
Traum in meinem Herzen. Nicht eine Nachttraum, sondern ein Traum, den ich als
Wunsch bezeichnen könnte, das heißt das Psychologiestudium fortzusetzen, das
ich in der Jugend unterbrochen hatte. Ich habe die Matrikel-Studien wieder
aufgenommen, habe Psychologie und Technik im Leben absolviert und bin auf
klinische Psychologie spezialisiert. Zurzeit absolviere ich das jährliche
Praktikum, um mich
im Juni 2018 dem Staatsexamen zu unterziehen und mich als Psychologin zu befähigen. Also ist
mein Wissen sowohl theoretisch als auch auf Beobachtung
basiert.
Nur nach der Qualifikation zum Beruf werde ich die Möglichkeit haben,
klinische Konsultationen durchzuführen. Hier in Italien, um zur psychologischen
Therapie zu gehen, müssen wir an einen Psychotherapeuten oder einen Analytiker
uns wenden; um qualifiziert zu sein, brauchen diese Profis eine Weiterbildung,
die noch 4 oder 5 Jahren Schule dauert, und zu der Sie Psychologen und Ärzte
einschreiben können.
T: Was sind einige Tipps, die wir unseren
Lesern in Bezug auf das heutige Thema geben könnten?
R: Wir könnten
empfehlen, ihren Träumen mehr Raum zu geben. Sie sollten sich Zeit nehmen, um
aufzuschreiben, und über den Tag nachzudenken. Der Traum öffnet verschiedene
Räume im Tagesablauf. Wir sind oft mit Verpflichtungen und Fristen überlastet
und identifizieren uns mit einer präzisen Rolle. Der Traum hingegen bringt uns
zu einer anderen, zutiefst menschlichen Dimension, die vor allem diejene
unserer Gefühle und Wünsche ist. Er bringt zurück zu uns, zu unseren Ängsten,
zu unseren Sorgen, zu unserer Vergangenheit, zu unserer Gegenwart und warum
nicht, er zeigt irgendwie uns was unsere Zukunft sein könnte. Der Traum gehört
zu jener authentischen Stimme in uns, die wir oft nicht hören. Zu unserem
tieferen Selbst.
T: Die Welt der Träume ist nicht nur
faszinierend, sondern auch so riesig und daher ist es unmöglich, in einem
einzigen Interview alle Aspekte zu betrachten. Stimmst du nicht zu, Rosa?
R:
Stimmt, und wie du oft betont hast, hat der Traum die Menschheit immer
begleitet. Und wir sind immer auf der Suche nach seinem Sinn. Das Thema ist
riesig und sicherlich manifestiert sich der Traum in mehreren Kleidern. Es gibt
solche Menschen, die denken, sie könnten die Zukunft antizipieren: berühmt ist
der Mythos von Cassandra, der von Gott Apollo die Fähigkeit des Weitblicks gegeben ist, aber zur gleichen Zeit
auch die Verdammung sie nicht geglaubt zu sein. Im alten Griechenland, zum
Beispiel, glaubte man, dass Asklepio, der Gott der Medizin, im Schlaf die
Person besuchte, um sie zu inspirieren, zu heilen oder zu führen. Es gibt
Menschen, die den Traum als eine göttliche Kommunikation ansehen, und Beispiele
sind in der Bibel inkludiert: In der Genesis gibt es die Episode von Gott, der
im Traum zu Jakob spricht und ihm die berühmte
Treppe zeigt, die zum Himmel führt. Einige Wissenschaftler haben von ihren
Entdeckungen geträumt, bevor sie sie transkribiert hätten. Außerdem, und bevor
wir Jung und das kollektive Bewusstsein wieder erwähnen, können wir hinweisen, dass grundlegende
Entdeckungen für die menschliche Evolution an verschiedenen Orten unseres
Planeten fast gleichzeitig geträumt, gedacht und realisiert wurden.
T. Das war eine sehr
interessante Erfahrung und wir hoffen, dass das vorgestellte Material und die
diskutierten Themen für unsere Leser nützlich und informativ gewesen sind.
Sollte jemand mit dir in Verbindung und mehr über dein Unternehmen erfahren
möchte, wie könnte er/sie dies tun?
R:
Für diejenigen, die für meine Komödien oder andere Themen im Zusammenhang mit
klinischer Psychologie mich kontaktieren möchten, können sie dies durch meine
Website www.rosagenovese.com tun oder sie können mich direkt an meine E-Mail
schreiben: rosa.genovese@tin.it
T: Nochmals vielen Dank,
Rosa, dass du an diesem Interview teilgenommen hast und ich wünsche dir mit all
deinen Aktivitäten viel Erfolg.
R:
Danke, Maria Teresa, dass du dieses Interview vorgeschlagen hast, das mich
ermutigt hat, mich mit einem Thema zu befassen, das mir sehr am Herzen liegt
und allen Lesern, die uns bisher gefolgt haben.
MariaTeresaDeDonato-RosaGenovese©2018.
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